Nicht alles was glänzt, ist Glück.
Doch viele Menschen erleben gerade die Weihnachtsfeiertage als absoluten Horror. Warum denn nur? Liegt es am Trubel beim Weihnachtsmarkt, ist es die Hektik in den Geschäften, der Stress bei der Arbeit? Oder sind es ganz andere Faktoren, die so vielen zu schaffen machen? Lesen Sie dazu Auszüge einiger Fallgeschichten aus unserem Institut von Menschen, für die Weihnachten kein Grund zur Freude darstellt und die sich sagen „Weihnachten nein danke!“
Paul S. aus Meran*
Er lebt alleine. Er ist jung und gesund. Trotzdem hat er ein Problem: Seine Freundin verließ ihn vor sechs Monaten, daran kaut Paul S. schwer. Jetzt zur Weihnachtszeit wird das Alleinsein beinahe unerträglich für ihn. Er geht abends verloren durch die hell erleuchtete Stadt, hört überall Weihnachtslieder aus den Häusern klingen und sitzt mit melancholischem Blick vor dem Christbaum – allein und ausgestoßen.
Anna R. aus dem Pustertal.*
Die Mutter eines Sohnes ist glücklich verheiratet und feiert jetzt nicht mehr mit ihrer Ursprungsfamilie, sondern in trauter Dreisamkeit mit Mann und Kind. Denn von Horrorweihnachten hat sie endgültig genug. Anna berichtet dazu ein Beispiel von vielen: „Mein Bruder lebte mit seiner Frau im Parterre unseres Familienhauses, ich war noch ledig und wohnte bei meinen Eltern im oberen Stock. Den Heiligen Abend feierten wir alle gemeinsam bei meinen Eltern. Schon bei den Vorbereitungen stieg der Stresslevel, meine Mutter war grantig, weil die Frau meines Bruders den Christbaum schmückte – wie eigentlich auch vereinbart. Beim Essen warf Mutter dann die Töpfe auf den Tisch mit dem Satz: „Ihr macht ja ohnehin alls selber und besser!“. Doch damit nicht genug, sie wurde immer böser, schimpfte auf den ihrer Meinung nach völlig falsch dekorierten Christbaum und irgendwann sprang sie auf, nahm den Baum samt Ständer, Kerzen und Kugeln und warf ihn über den Balkon auf den Hof hinunter. Dann rannte sie aus der Stube. Mein jetziger Mann war damals zum ersten Mal in unserer Familie, er hat einfach alle angeschaut und gefragt: „Ist das normal bei euch? Wo bin ich denn da gelandet?“. Geheiratet haben wir dann trotzdem und Weihnachten genießen wir jetzt zu dritt.“
Peter K. aus Bozen*
Der Mann ist seit 3 Jahren geschieden, seine Ex-Frau ist wieder an ihren Heimatort gezogen. Der gemeinsame Sohn ist beim Vater geblieben um die Oberschule weiter besuchen zu können. So hat Peter K. trotz der Trennung immer noch das Gefühl gehabt, in einer Familie zu leben. Auch als sein Sohn im Herbst nach Wien auf die Uni ging, war das für ihn nicht schlimm, im Gegenteil, es hat ihn mit Stolz erfüllt und er freute sich schon auf das Wiedersehen zu Weihnachten. Doch kurz vor den Feiertagen hat dieser Sohn nun angerufen um: er kommt nicht, er feiert mit der Familie einer Freundin am Attersee und zu Silvester steigt dann in Wien eine Riesenparty seiner Fakultät… Jetzt plötzlich bricht die Weihnachts-Welt von Peter K. zusammen. Ihm graut vor dem Heiligen Abend und Silvester ist zum blanken Horror geworden.
Waltraud M. aus Eppan*
Auch für Waltraud wird der viel gelobte Abend wohl nicht ein heiliger, sondern ein trauriger werden. Denn die erfolgreiche Geschäftsfrau ist seit ein paar Jahren die Geliebte eines bekannten Politikers. Normalerweise kann Waltraud M. gut mit ihrer Rolle umgehen. Sie trifft sich heimlich mit dem verheirateten Mann, mal bei sich zu Hause mal auf Reisen. Nur zu Weihnachten kommt es regelmäßig zur Tragödie: Waltraud M. wird ihren Geliebten nur kurz sehen, vielleicht auch gar nicht. „Am schlimmsten“, erzählt sie, „ist es, wenn er anruft. Im Flüsterton teilt er mir mit, dass er gerade im Keller ist und eine Flasche Wein holt.“ Manchmal legt er sogar während des Gesprächs auf, um nicht von seiner Frau erwischt zu werden. Da wünscht sie sich manchmal am liebsten, er würde besser gar nicht anrufen. Was sie aber noch mehr verzweifeln lässt.
Franz L. aus Sterzing*
Nach 17 Jahren vermeintlich glücklicher Ehe eröffnet ihm seine Frau, dass sie so nicht mehr weiter machen will und mit den drei noch relativ kleinen Kindern die Weihnachtsfeiertage in Frieden mit einer Freundin verbringen will. Wie nachher ihr gemeinsames Leben weiter gehen würde und ob es noch ein gemeinsames wäre, müsse man erst sehen. Erst nach diesem Schock fällt Franz auf, dass schon seit Jahren vieles in Ihrer Beziehung nicht mehr in Ordnung war. Für Franz beginnt die große Zweifel-Weihnacht: Wie hat er bisher gelebt? Warum hat er so lange nichts bemerkt, nichts bemerken wollen? Wie sird es weiter gehen? Wie soll er mit dem aktuellen Schmerz umgehen? Ablenken? Alkohol? Oder doch Bilanz ziehen und Neustart?
Karla F. aus dem Unterland*
Karla ist als uneheliches Kind mit ihrer Mutter aufgewachsen, hat ihren Vater nie kennen gelernt. Im Alltag hat sie das nach eigener Aussage nie vermisst, nur zu Weihnachten war ihr immer ganz elend zu Mute. Als Kind hatte sie immer das Gefühl, in allen Familien würde gemeinsam gefeiert, sie selbst hingegen stünde einsam, alleine und verlassen draußen vor den Fenstern aller anderen glücklich feiernden Familien. Ihr Wunsch, die Feiertage im Kreise einer großen Familie zu verbringen ist für sie nie in Erfüllung gegangen, daher verbringt sie den Heiligen Abend auch weiterhin mit ihrer Mutter und fühlt sich elend dabei.
Sandra G. aus Bruneck.*
Ganz anders Sandra: Sie hat eine Familie, zwei Kinder, zwei Hunde, einen Mann und eine Mutter. Im Wohnzimmer ihres großen Hauses steht ein riesiger Christbaum; trotzdem graut ihr vor dem heiligen Abend. Sandra G. würde sich nichts sehnlicher wünschen als alleine zu sein und endlich so Weihnachten zu verbringen wie sie es möchte – ohne diese falsche Äußerlichkeit: „Da müssen wir das Evangelium lesen, weil die Mutter das so will“, erzählt die junge Frau, „währenddessen liegt mein Mann auf der Couch und lacht.“ Für ihn ist es nur wichtig, dass die Geschenke möglichst toll verpackt sind; das verabscheut wiederum die Tochter, die die Oberschule besucht und weiß, dass Verpackungsmaterial absoluter Müll ist.
*) Alle Fallbeispiele aus unserer Praxis – Namen, Berufe, Daten und Orte geändert
Bild: Eitel Wonne, Friede und Harmonie?
Oft erleben wir leider das genaue Gegenteil!
Schnappschuss aus einem TELOS-Konflikt-Training. Foto: TELOS
Allzuoft hören wir Sätze wie „Weihnachten nein danke!“ – denn gerade Weihnachten steht ganz oben auf der Liste menschlicher Krisensituationen in Beziehungen. Gerade an diesen festlichen Tagen sind die Anlaufstellen für psychische Probleme überlaufen. Da ist guter Rat oft teuer. Wobei das wichtigste gar nicht der gute Rat ist, sondern schlichtes Zuhören, die Aufmerksamkeit, das Gespräch. Wenn jemand da ist, der einem zuhört und bei dem man sich aussprechen kann, ist das schon ein erster Schritt aus der Krise.
Bild: Mhhhm, Kinder lieben Weihnachtskekse – und Erwachsene meist auch!
Foto: TELOS
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Wenn Unsicherheit, Stress und Konflikte, Probleme in der Partnerschaft oder im Beruf nicht nur an Weihnachten belasten, wenn alte Geschichten und unerwünschte Verhaltensmuster den Alltag überschatten, dann sollten Sie nicht länger zögern. Es ist es doch um jeden Tag schade, wo unser Lebensgefühl ernsthaft beeinträchtigt ist. Die gute Nachricht: es gibt Wege, es gibt Lösungen. Hier zwei vielhundertfach bewährte Rezepte aus unserem „Medizinkasten“:
Wie ist das bei Ihnen? Wollen auch Sie endlich aufräumen mit Altlasten? negative Verhaltensmuster los werden? Ihre Beziehungsfähigkeit verbessern, Ihre Lebensfreude erhöhen? Glück finden und Sonne in Ihren Alltag bringen? Und Zufriedenheit und aktive Lebensgestaltung in Ihre Gegenwart bringen und wirkliche, dauerhafte Veränderung? Dann gibt es keinen Grund, länger zu zögern: jetzt ist der rechte Moment dafür!
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Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching