Wie Sie vermeiden, dass der Urlaub leicht zur Krise wird!
Warum führt ausgerechnet der Urlaub, diese „schönste Zeit des Jahres“ so oft zu Konflikten in der Partnerschaft – und zwar bei eingespielten Paaren genau so wie bei Frischlingen. Überprüfen Sie hier, wo Sie stehen, in welche Fallen Sie möglicherweise tappen und was Sie gegen eine Liebeskrise im Urlaub tun können:
So verliebt und so gefreut auf den – endlich – gemeinsamen ersten Urlaub. Ob das gut geht? In der Tat kann die erste gemeinsame Urlaubsreise Prüfstein für die zukünftige Beziehung werden: 2 Wochen im Zeitraffer für 20 Jahre – ein richtiger „Beziehungstestlauf“. Herausgerissen aus dem Alltag und hineingeworfen in die große Urlaubs-Glücks-Aufgabe: „Jetzt müssen wir sofort glücklich sein, denn wir haben uns ja so lieb und es ist Urlaub, also darf wirklich nix mehr fehlen!“
Die Wahrheit ist eine ganz andere. Ein neuer Mensch an meiner Seite, an den ich mich erst gewöhnen muss und dann auch noch eine neue Umgebung, an die ich mich auch gewöhnen muss. Oder fahren Sie mit Ihrer(m) Liebsten in genau das selbe Hotel, wo Sie schon immer waren – mit Kegelklub / Frauenrunde, mit den Verflossenen …? Glauben Sie wirklich, das ginge besser?
Also doch lieber was Neues, das Sie sich gemeinsam vertraut machen können, wie ja auch Sie sich erst vertraut werden müssen. Und dazu bitte Zeit lassen und keine überzogenen Erwartungen, nun müsse alles sofort wie am Schnürchen klappen. Ihre Haut schützen Sie mit Sonnencreme, bis die sich an die starke Meeressonne gewöhnt hat. Erlauben Sie doch auch Ihrer Seele ein wenig Schutz und Eingewöhnungszeit an den neuen Partner und an die neue Situation!
Vielleicht schon seit 10 Jahren zusammen, erste Liebe versickert, dafür Platz für stille, tiefe Zuneigung. Ecken abgestoßen, Idealbilder der Realität gewichen, Stärken und Schwächen kennen gelernt, Arbeitsteilung ausgekämpft, Modus vivendi gefunden, im Großen und Ganzen zufrieden und glücklich. Aber im Urlaub kracht und gewittert es wieder wie in alten Zeiten. Warum nur? Leicht zu verstehen, wenn wir uns vor Augen führen, dass der viel geschmähte Alltag gleichzeitig das sichere Gleis ist, auf dem die Beziehung automatisch rollen kann. Jeder weiß, was er zu tun hat und was besser zu lassen. Familiäre Dienstleistungen und gemeinsame Aktivitäten sind geklärt und wie vieles andere auf das nötige Minimum reduziert (durchschnittliche Redezeit in einer Partnerschaft, ausgenommen organisatorische Interaktionen: 3-5 Minuten am Tag!).
Tja, und jetzt ist also Urlaub. Da sollte alles anders sein. Im klassisch-traditionellen Beispiel klingt das dann so:
Frau: „Kümmere dich jetzt mehr um deine Kinder, denk jetzt auch mal an mich, jetzt hast du Zeit, um endlich …“ Hier ist fallweise die passende Aufgabe einzusetzen.
Mann: „Ich hab sonst so viel um die Ohren, jetzt möchte ich endlich mal …“ Setzen Sie auch hier einfach das Passende ein: Ausspannen, Zeitung lesen, Sport betreiben u.s.w.
Sie sehen, wieder sind es Erwartungen an den anderen, die uns das Leben schwer machen. Erwartungen an den Urlaubsort (das Personal, das Essen, das Meer / den Berg / die Reise, die anderen Menschen, das Wetter – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen) und Erwartungen an die Familie (die Kinder sollten, die Frau sollte, der Mann sollte – auch hier ließen sich beliebig viele Forderungen einsetzen). Gemeinsam ist allen diesen Erwartungen, dass die erstens jeweils an andere gerichtet sind und zweitens nie völlig erfüllt werden können. Stimmt’s? Besser also weg mit den überzogenen Ansprüchen nach außen und stattdessen ein wenig Selbsterforschung. Denn die Umgebung mag im Urlaub ja eine andere sein, Sie selbst sind aber immer noch der/die selbe!
Urlaub FÜR die Beziehung: Hier haben wir für Sie einige Tipps, die Ihnen helfen können, nicht in diese typische Urlaubs-Beziehungsfallen zu tappen, sondern die Tage zu genießen – und zwar nicht nur das Meer oder die Berge, sondern auch und gerade Ihre Beziehung!
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Was suchen Sie? Stille, einsame Buchten, oder lieber …
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… gut gefüllte Strände mit Jubel, Trubel, Heiterkeit?
Was auch immer es sein mag: besprechen Sie mit der Urlaubsbegleitung Ihre Wünsche VORHER!
Alle Fotos: TELOS
Vor dem Urlaub:
Ziele und Planung: Wann, wie lange, wohin, mit wem, in welcher Komfort-/Preisklasse, wer bezahlt wie viel, Ausrichtung der Tage (Faulenzen oder Rundreise, Sport oder Liegestuhl, Zweisamkeit oder Kontakte …), was darf sein, was nicht (Eifersucht)…
Im Urlaub:
Verständnis für den anderen, gemeinsame und auch persönliche, eigene Rituale finden und einhalten (Reisetagebuch schreiben – ev. gemeinsam, Morgenkaffee ans Bett bringen, Massagestunde), Freiräume dem anderen gewähren und auch selbst nehmen.
Nach dem Urlaub:
Nachbesprechung (was war gut, was möchte ich beim nächsten Mal ändern), Erinnerungen pflegen (Urlaubsgericht kochen, Fotos anschauen, Reisetagebuch vorlesen …), Danken für die gemeinsame Zeit.
Weil vielleicht 14 Tage Regenwetter ist, am Urlaubsort und in der Beziehung… Weil man sich viel zu viel vorgenommen hat… Weil man glaubte, im Urlaub würden sich „alte“ Differenzen in der Partnerschaft von alleine lösen… Weil einfach alles anders ist als erwartet… Weil… – Gründe gibt es viele, die zur Liebeskrise im Urlaub führen. Und Lösungen gibt es auch viele. Versuchen Sie diese:
• Kleine Auszeit nehmen
• Eine Weile alleine irgendwo hinsetzen
• Ein Solo-Spaziergang
• Alleine überlegen: Was ist wichtiger – die aktuelle Urlaubssituation oder die Beziehung?
• Nachher wieder zusammensetzen und einfache Lösungen suchen. Dabei helfen diese Fragen:
• – Was braucht mein Partner, damit er mit der Urlaubssituation leben kann?
• – Was brauche ich, damit ich mit der Urlaubssituation leben kann?
• – Wie könnte ein Kompromiss aussehen?
• – Wie können wir das nächste mal die leidige Liebeskrise im Urlaub vermeiden?
Schönen Urlaub!
Bild: Paar im Urlaub – wie nahe sind sich die beiden wirklich?
Aufnahme aus einem Werbeshooting. Foto: TELOS
Was, wenn die Urlaubskrise nur Auslöser oder Anzeichen ist für ernste oder längere Probleme in der Partnerschaft? Dann sollten Sie rasch was tun, denn von alleine wird meist nix besser. Eher verhärten sich die Fronten oder Gleichgültigkeit zieht ein. Wäre doch schade, denn heutzutage gibt es wirksame Hilfen, Paartherapie, Konfliktberatung, Workshops und Seminare … man muss sie nur nutzen. Zwei besonders bewährte Wege finden Sie hier:
Kontaktieren Sie uns einfach, alles Weitere besprechen wir dann persönlich – kostenlos, unverbindlich und diskret!
Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching
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