Was machen wir mit unseren dunklen, verborgenen Seiten?
Wirklich? Was machen wir dann mit unseren dunklen, verborgenen Seiten? Reicht es, einfach den Kopf wegzudrehen, um sie nicht anschauen zu müssen? Hilft das wirklich? Oder gibt es bessere Lösungen, zum Beispiel innere Dunkelheit erforschen?
Wieso haben viele Angst vor der Dunkelheit? Forscher der Ohio State University haben mit einer Untersuchung an 86 Kindern zwischen acht und zwölf Jahren herausgefunden, dass Kinderängste eher real als irreal sind und weitgehend geschlechterspezifisch: Mädchen fürchten sich vor Dunkelheit und vor Gewittern, Jungen eher vor Schlangen und Monstern. Auf die Frage: „Die meisten Leute haben vor etwas Angst. Wovor hast Du Angst?”, nannten die Jungen eher Sicherheits- und Tier-bezogene Ängste. Hingegen fürchten sich Mädchen mehr vor natürlichen Phänomenen, wie Gewitter und Dunkelheit, als Jungen. Vor übernatürlichen Dingen scheinen hingegen Buben wie Mädchen gleichermaßen selten Angst zu haben (14% und 12%). Dagegen scheint die Angst vor der Schule (sehr real!) insgesamt weniger bedrohlich: nur 12% und 7% haben Angst vor der Schule. Ob das den Kindern bei der nächsten Klassenarbeit hilft?
Urmenschen gerieten vermutlich in Panik, unsere Vorfahren suchten nach magischen Erklärungen und Naturvölker tun das oft heute noch: alles steht still, wenn die Sonne nicht mehr will. Soeben noch hellster Tag, wird es plötzlich finster, Wind kommt auf, die ganze Atmosphäre ändert sich, das gemeine Getier wird unruhig und der moderne Mensch – ja was machte eigentlich der? Er macht sich, nein heutzutage nicht mehr in die Hosen, sondern auf die Reise. Tausende von Kilometern fahren wir heute, um eine Sonnenfinsternis live erleben zu können. Ja, Sie haben richtig gelesen: „wir“ fahren, nicht nur Sonnenforscher, sondern ganz normale Menschen, ja, sogar Schulklassen reisen um den halben Globus um dabei zu sein, wenn unser Lebensspender Sonne plötzlich verschwindet. Wenn unser Trabant, Mond genannt, der uns normalerweise die Nacht erhellt, jetzt plötzlich den Tag verdunkelt. Sicher auch eine Möglichkeit, wie man Dunkelheit erforschen kann.
Eine ganze Sparte von Reiseanbietern haben sich auf „Eclipse-Reisen“ spezialisiert. Wir sonnenhungrigen Erdenbürger, die wir sonst am liebsten IN die Sonne reisen, können auch das Sonnenverschwinden buchen und als Pauschal-Sonnentouristen mit lautem gemeinsamen „Oooh“ das Spektakel kommentieren oder (in ebenfalls bestens durchorganisierten) Individualreisen in stiller Einsamkeit den magischen Moment erleben, wenn der Tag zur Nacht wird. Es ist ja tatsächlich nur ein Moment, das Ganze dauert bloß wenige Minuten, dann kehrt wieder der Alltag ein. Kein Zweifel: Dunkelheit erforschen, das fasziniert.
Vor der Dunkelheit haben nicht nur viele Kinder Angst, sondern auch Erwachsene. In harmloseren Fällen geht man mit einem mulmigen Gefühl in den Keller oder vermeidet Spaziergänge zu später Stunde. In ernsten Fällen kann die Angst vor der Dunkelheit aber auch zu einer richtigen Phobie werden. Tatsächlich hat die Dunkelheit ein bisschen etwas Unheimliches: Wir können weniger sehen, uns weniger orientieren und so fühlen wir uns auch weniger sicher. Die Dunkelheit hat etwas Unberechenbares. Auch Geräusche können nicht sofort klar gegliedert werden. Ein Knacken kann ein Kaninchen sein, ein Hund oder im schlimmsten Fall ein Krimineller.
Die Angst kommt von der Unsicherheit, dem „nichts sehen“. Darüber hinaus kann die Dunkelheit aber auch symbolhaft für Dinge stehen, mit denen wir uns nicht beschäftigen wollen – oder, wie man auch sagt, die wir “verdrängen”. Hin und wieder macht es aber Sinn, auch mal in die dunklen Ecken zu schauen, denn nur so können wir erkennen, dass dort gar keine schrecklichen Monster sind.
Wenn Sie sich mit dem Thema Dunkelheit beschäftigen wollen, wenn Sie dabei bereit sind, weiterzudenken als bloß an den nächsten Lichtschalter, wenn Sie wirklich Licht in dunkle Ecken bringen wollen, dann nehmen Sie einen kleinen Stift, ein normalgroßes Blatt Papier und eine Extraportion ungestörte Zeit und stellen sich diese Fragen. Schreiben Sie dabei spontan auf, was Ihnen durch den Kopf geht, das ist ein guter Zugang zum Unbewussten (was in der Dunkelheit liegt), denn wenn Sie lange nachdenken übernimmt Ihre rationale Hirnhälfte wieder die Kontrolle, erklärt Erahntes für unsinnig und lässt Sie wieder vernünftig sein – und flupp ist das Wichtige, das eigentlich auftauchen wollte, wieder zurückgedrängt und verschollen.
Bild: Je dunkler die Nacht, desto heller leuchten die Sterne!
Fotobearbeitung: TELOS
•
Bild: Nacht über den Bergen.
Durch die lange Blichtungszeit werden aus Sternpunkten Striche.
Und aus Dunkelheit Helle.
Foto: TELOS
• Meine spontanen Gedanken zum Thema Dunkelheit …
• Wie ich die Dunkelheit als Kind erlebt habe …
• Wie es mir heute mit der Dunkelheit geht …
• Welche Schatten in mir (von heute oder von früher) könnten mir Angst machen?
• Wie könnte ich Licht in diese Dunkelheit bringen?
Bilden Sie sich nun Ihre eigene Meinung, wie wichtig, sinnvoll oder hilfreich Dunkelheit sein kann. Ganz allgemein, in Ihrer Umgebung – und für Sie selbst! Wir wünschen Ihnen dabei viel Entdeckerlust!
Wenn Sie dauerhaft auf die positive Seite des Lebens schwenken wollen, Ihnen der Weg dazu jedoch vielleicht zu steil, zu steinig und zu schwierig erscheint, dann holen Sie sich professionelle Hilfe. Viele, viele hundert Männer und Frauen konnten in den letzten Jahrzehnten mit unserer Unterstützung auf die Sonnenseite kommen: in unseren Gruppen oder in persönlicher Einzelberatung konnten sie innere Schatten und äußere Blockaden auflösen, alte Geschichten und aktuelle Krisen überwinden und eintreten in ein selbstbestimmtes Leben mit Glück und Zufriedenheit. Veränderung ist tatsächlich möglich, auch für Sie!
Kontaktieren Sie uns einfach, alles Weitere besprechen wir dann persönlich – kostenlos, unverbindlich und diskret!
Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching
„Die dunkle Zeit“: Dunkelheit fühlen!