Was kann ich bei Angstzuständen tun?
Wie kann ich angstfrei leben? Was können wir tun, wenn Angst uns blockiert
Angst einfach grundsätzlich „wegzaubern“ ist daher weder möglich noch sinnvoll – wären wir völlig angstfrei, dann könnten wir in wirklich bedrohlichen Situationen nicht entsprechend reagieren. Wenn wir bei Blitz und Donner Unterschlupf suchen, leben wir nicht nur besser, sondern vermutlich auch länger. Das Gegenteil von Angst ist Tapferkeit, Tollkühnheit, Mut. Allerdings könnten wir Mut auch als bloßen Mangel an Fantasie sehen. Also können wir für unser Vorstellungsvermögen froh sein, hält es uns doch zu Vorsicht an: danke Evolution!
Wir können uns die Angst wie einen verlässlichen Bodyguard vorstellen. Er bewacht einen wertvollen Schatz in uns: unsere Grundbedürfnisse, ohne die wir nicht lebensfähig sind. Sobald ein Grundbedürfnis bedroht ist, wird die Angst aktiv und meldet sich. Sie sagt uns, dass ein wichtiges Bedürfnis ungestillt ist.
Hier einige Beispiele:
Fragen Sie die Angst, was sie Ihnen sagen will. Wo sollen Sie mehr auf ein grundlegendes Bedürfnis achten? Fragen Sie sich, was Sie jetzt eigentlich brauchen.
Ängste sollen uns vor riskanten Situationen bewahren. Doch oft blockieren Sie uns und verhindern Entwicklungsschritte und positive Erfahrungen.
Hier fünf Beispiele von vielen:
Wenn Sie das Gefühl haben, Angst bremst Sie, dann setzen Sie sich bewusst damit auseinander. Je öfter Sie vermeiden, desto größer wird die Angst, je öfter Sie sich der Situation bewusst aussetzen, desto unwichtiger wird diese: der Weg aus der Angst führt gerade durch sie hindurch!
Jede(r) kann nur selbst entscheiden, was er/sie tun will/kann und ob überhaupt etwas getan werden soll/muss. Um dies zu klären, stellen Sie sich in Ruhe diese Fragen:
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Ängste beginnen tatsächlich Ihr ganzes Leben zu überschatten, dann ist es Zeit, etwas konkret in Angriff zu nehmen.
Bild: Teilnehmende bei einem TELOS-Training geben Ihrer Angst bewusst Ausdruck.
Foto: TELOS•
Vieles können die Betroffenen selbst tun, wenn sie rechtzeitig dran gehen und mit lockerer Zielstrebigkeit dabei bleiben. Vor allem diese vier Ansätze kann jede(r) selbst angehen:
Tipps ohne Ende gibt’s im Internet. Greifen Sie da allerdings bitte nicht blindlings zu, sondern beschränken Sie sich auf seriöse Seiten. Und achten Sie auf Ihr Gefühl und Ihre innere Weisheit, ob der jeweilige „Wundertipp“ wohl vertrauenswürdig ist.
Besonders wirksame Hilfen zur Selbsthilfe finden Sie kostenlos auf unseren Seiten – alle Techniken bei uns im Institut von Fachleuten entwickelt und persönlich vielhundertfach bewährt. Zum Beispiel unsere Serie Ängste überwinden >>
Bild: Es gibt sehr wohl bewährte Hilfen!
Grafik: TELOS•
Wenn Ängste sich nicht auf konkrete Gefahren beziehen, sondern mehr und mehr Situationen umfassen und ständig überhand nehmen, sprechen wir nicht mehr von „Vorsicht“, sagen auch nicht länger „Danke“, sondern nennen das „generalisierte Angsstörung“. Das wesentliche Symptom der generalisierten Angststörung sind anhaltende Sorgen oder Ängste, die viele Lebensbereiche umfassen und nicht auf bestimmte Situationen beschränkt ist.
Die Anzeichen einer Angsstörung können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausfallen. Manche Betroffene verspüren nur einzelne Symptome, andere gleich mehrere in geballter Form. Von einer gefürchteten Panikattacke unterscheiden sie sich vor allem in Anfallsdauer und Intensität. Hier einige typische Symptome einer Angsstörung:
Körperliche Symptome:
Psychische Symptome
Bild: Wie groß ist die effektive Wahrscheinlichkeit, in Südtirol von einem Bären angefallen zu werden?
Stimmt unser Angstniveau mit der tatsächlichen Realität überein?
Foto: TELOS•
Diese so genannte „Erwartungsangst“ beeinträchtigt die Betroffenen meist wesentlich schlimmer als die eigentliche Angst. Dadurch, dass die Betroffenen Angst vor dem Auftreten der Angst und den entsprechenden körperlichen Symptomen (siehe oben) haben, versetzen sie sich in einen permanenten Alarmzustand und lösen damit genau jene Symprome aus, die sie eigentlich vermeiden wollten. Alarmsignale für die Gefahr einer solchen Krise sind:
Die Hilfen dazu sind dieselben wie wir sie im Kapitel „Was kann ich bei Angstzuständen tun?“ beschrieben haben.
Als Agoraphobie oder Platzangst bezeichnet man eine bestimmte Form der Angststörung. Dabei wird die Angst durch bestimmte Orte und Situationen wie weite Plätze oder Menschengedränge ausgelöst. Die Betroffenen vermeiden die auslösenden Situationen und können im Extremfall nicht mehr die eigene Wohnung verlassen. In vielen Fällen treten zuerst Panikattacken auf. Menschen fürchten sich dann davor, bestimmte Orte wie zum Beispiel einen Bus, ein volles Kaufhaus oder ein fahrendes Auto im Falle einer Panikattacke nicht verlassen zu können. Aus dieser „Angst vor der Angst“ kann sich dann die Agoraphobie entwickeln.
Agoraphobien und Panikstörungen verschwinden ohne therapeutische Hilfe nur sehr selten. Werden sie jedoch fachgerecht behandelt, sind die Erfolgsaussichten gut. In vielen Fällen leiden die Patienten noch unter einer anderen psychischen Erkrankung. Am häufigsten treten andere Angsterkrankungen, Depressionen, körperliche Störungen sowie Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch gemeinsam mit der Agoraphobie auf.
Bild: Eine unserer Techniken, Ängste zu überwinden!
Foto und Grafik: TELOS
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Wer solche Warnzeichen an sich wahrnimmt, muss rasch handeln. Denn unsere gewohnten Strategien, wie wir mit Ängsten, Leiden und Schwierigkeiten umgehen, sind wenig geeignet, diese zu überwinden – stattdessen zementieren sie diese letztlich nur. Handeln heißt: Kräfte schonen, Belastungen zurückschrauben, für Ausgleich sorgen, Beistand suchen, und – wenn die Symptomatik lang anhaltet, sich nicht bessert oder gar schwerer wird – nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hier einige Links, die Ihnen bei der Auswahl helfen:
Detaillierte Suche nach Fachgebieten bei der deutschen Psychotherapeutenvereinigung >>
Sehr übersichtlich auch die Seite vom Netzwerk-Psychotherapie >>
Eine einfache Auflistung der Mitglieder der Assoziation Schweizer Psychotherapeuten ASP >>
Beste Anlaufstelle ist der Berufsverband Österreichischer Psychologen >>
Öffentliche Dienste (per Verschreibung und „Ticket“):
Psychologischer Dienst Bozen >>
Psychologischer Dienst Meran >>
Psychologischer Dienst Bruneck >>
Private Praxen (auch eilige Termine mit freier Wahlmöglichkeit von Therapeut, Tag und Uhrzeit):
Am einfachsten: den gewünschten Namen / Ort / Sprache googeln >>
Auf der Österreichischen Psychologenkammer unter „Psychotherapie Südtirol“ >>•
Gerne auch bei uns in Bozen: TELOS – Institut für Psychologie & Wirtschaft >>
Bild: Bloß Angst, dass es womöglich regnet oder Ängste vor allem möglichen?
Foto: TELOS
Wenn Sie mit den Ängsten endlich aufräumen wollen und sich entschlossen haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen: wie wählen Sie aus? Am besten hören Sie sich um, was Ihre Bekannten für Erfahrungen gemacht haben. Und dann führen Sie ein Erstgespräch, um herauszufinden, ob Sie mit Ihrem Gesprächspartner einen guten Kontakt finden, ob die gemeinsame „Chemie“ stimmt. Wenn ja, lassen Sie sich darauf ein, wenn nein, versuchen Sie es mit dem Nächsten! Natürlich können Sie auch gerne zu uns ins Institut kommen: Niemand muss im Gefängnis der Angst stecken bleiben. Ängste los zu lassen kann man lernen. Und positive Lebenseinstellung, innere Freiheit, Sicherheit und souveräne Lockerheit genau so. Dazu finden Sie bei uns viele konkrete Möglichkeiten, spezielle Seminare genau so wie Materialien zum Selbststudium. Hier zwei besonders bewährte Hilfen aus unserem „Medizinkasten“:
Kontaktieren Sie uns einfach, alles Weitere besprechen wir dann persönlich – kostenlos, unverbindlich und diskret!
Mag. Magdalena Gasser
Institutsleitung, Personalentwicklung, Coaching